Werk­an­ga­ben

Künst­ler: David Zehn­der (*1952)
Titel: ohne Titel
Jahr: 1994
Mate­rial: Stahl, lackiert
Grösse: Höhe 237 cm, Breite 55 cm, Tiefe 55 cm
Stand­ort: Aussenraum

Riesen­beine auf dem Pausenplatz?

David Zehn­der, Plas­ti­ker, Objekt­künst­ler und Foto­graf, schuf dieses Werk anläss­lich der Erwei­te­rung der NKSA. Das Werk ist über zwei Meter hoch und steht auf zwei Kanten von 55 cm Länge. Ein schlich­ter, hoher und schma­ler Quader wird mit Stahl­plat­ten nach­ge­bil­det. Die symme­tri­sche Unter­tei­lung in zwei innen liegende, spitz­wink­lige Drei­ecke erzeugt einen feinen, leich­ten Eindruck: Die klare Form löst sich auf. Hoch auf zwei Beinen stehend kann die geome­tri­sche Konstruk­tion als anthro­po­mor­phe Statue ange­se­hen werden: als Riese ohne Ober­kör­per – viel­leicht. Zehn­der hat der Skulp­tur keinen Titel gege­ben. So ist der Betrach­ter, die Betrach­te­rin gefor­dert, selbst Ideen und Bedeu­tung zu finden.

Als Künst­ler arbei­tet David Zehn­der mit mini­ma­lem Reper­toire: Aus Flächen werden Volu­men, durch Varia­tion und Repe­ti­tion räum­li­che Muster. Konstruk­tion und Dekon­struk­tion erzeu­gen ein wech­sel­sei­ti­ges Spiel.

David Zehn­der gewann die Farbe durch Mischen verschie­de­ner rötli­cher Erdtöne, zum Beispiel «Terra Pozzuoli». Einer­seits leuch­tet das warme Rot des Lacks und betont den indus­tri­el­len Charak­ter der Stahl­plas­tik, ande­rer­seits verleiht die Farbe dem Werk auch einen provi­so­ri­schen Charak­ter, da rote Farbe allge­mein als Rost­schutz­grun­die­rung verwen­det wird. Dies gefällt dem Künstler.

Das Werk steht zurück­hal­tend, aber dennoch promi­nent an der Schnitt­stelle von verschie­de­nen Wegen und Durch­gän­gen. Ein stil­ler Beob­ach­ter mit eige­ner Persönlichkeit.

Saman­tha Schwyn, Schwer­punkt­fach Bild­ne­ri­sches Gestal­ten, 2023