Geschichte, Kunst und Porträt
Ganz schön lang ist die Geschichte der Neuen Kanti – und spannend dazu. Einiges hat sich im Lauf der Zeit verändert. Treu geblieben sind wir unserer wichtigsten Aufgabe: jungen Menschen einen Lern- und Lebensraum zu bieten, in dem sie herausgefordert und gestärkt werden.
Geschichte der NKSA
Die Geschichte unserer Schule reicht bis ins Jahr 1787 zurück, als in Aarau ein privates «Töchterinstitut» gegründet wurde. Eine weiterführende Schule für junge Frauen: damals eine Pioniertat.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand ergänzend ein Lehrerinnenseminar. Lehrpersonen männlichen Geschlechts durften erst ab 1966 mit ihren Kolleginnen zusammen ausgebildet werden. Koedukation hiess nun das Gebot der Stunde.
Kantonsschule im Quartier Zelgli
1979 wurde das Lehrerseminar in die Kantonsschule Zelgli umgewandelt, benannt nach dem Quartier, in dem die Schule noch immer zu Hause ist. Sechs Jahre später wich auch die traditionsreiche Töchterschule der zeitgemässeren Diplommittelschule (heute Fachmittelschule).
Die NKSA heute
Und die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende: 2019 fand die Aargauische Maturitätsschule für Erwachsene (AME) ihre Heimat unter dem Dach der NKSA.
Warum unsere Schule nun Neue Kantonsschule heisst? Damit man uns nicht mit der anderen, der Alten, verwechselt. Und weil wir trotz dieser langen Geschichte ganz jung und unverbraucht geblieben sind.
Meilensteine
Unsere Geschichte im Detail
Dr. Beat Hodler, Historiker und Geschichtslehrer an der NKSA, hat sich intensiv mit der langen Geschichte unserer Schule beschäftigt. Sein Buch «Junge Schule, lange Geschichte» (Hier und Jetzt, Baden 2014) erzählt ein spannendes Stück Bildungsgeschichte und wirft ein erhellendes Schlaglicht auf die Bildung der Frauen in der Schweiz.
Ausserdem bietet eine Datenbank mit den ersten 500 Schülerinnen und ihren Lehrkräften (1787−1874) spannendes Material für eigene Forschungen.
Architektur und Kunst
Altbau
Der Altbau der Neuen Kantonsschule Aarau wurde 1955 eingeweiht. Es ist ein Werk der Gebrüder Oeschger, die eine zurückhaltende, schlichte Form der Moderne (Landistil) vertreten. Ihr Name ist auch mit der Nationalbibliothek in Bern (1927-1931), dem City-Hochhaus in Zürich (1953-1958) und mehreren Flughafengebäuden (darunter Kloten 1947-1962) verbunden.
Die ersten Entwürfe wurden bereits Ende 30er Jahre erstellt, doch erst Anfang der 50er Jahre wurde das Gebäude realisiert. Es besteht aus mehreren Baukörpern, die zusammengefügt eine abwechslungsreiche Raumabfolge ergeben. Durch die Vielteiligkeit des Ganzen entstehen unterschiedliche, in ihrer Massstäblichkeit dem Menschen angemessene Innen- und Aussenräume.
Das Gebäude wurde für die Institutionen der Töchterschule und des Lehrinnenseminars gebaut. Bereits während und kurz nach der Einweihung wurden Kunstwerke integriert.
Der Altbau erwies sich bald als zu klein für die wachsende Schülerzahl. 1966 und 1970 wurden deshalb provisorische Bauten errichtet, um dem Platzmangel entgegenzuwirken.
1981 bauten die Architekten Hertig und Partner aus Aarau das Gebäude der Turnhallen 1 und 2 südlich des Altbaus.
Neubau
1989 wurde der Neubau eingeweiht, ein kompaktes, schlichtes und transparentes Werk der Architekten Alfons Barth und Hans Zaugg (Barth und Zaugg). Ihre Architektursprache orientiert sich an der klaren, rationalen und reinen Moderne Mies van der Rohes. Der Neubau der NKSA gehört zu den letzten Werken von Barth und Zaugg. Die beiden für die Moderne in der Schweiz wichtigen Architekten werden zur «Solothurner Schule» gezählt.
Im Zusammenhang mit der Planung und Realisation des Neubaus wurde ein Wettbewerb ausgerichtet, um den Kredit für Kunst am Bau zu vergeben. Weil der Gewinnerbeitrag wenig Anklang fand, wurde die gesamte Summe auf neun junge Künstlerinnen und Künstler verteilt, die je ein Werk für den Campus realisierten. Dabei stand die sorgfältige Wahl der Orte bereits bei der Erstellung der Werke im Fokus.
Diese Website mit ihren Einzelseiten zu den Kunstwerken entstand 2023 im Rahmen des Projekts «Kunst ans Licht!». Schülerinnen und Schüler des Schwerpunktfachs Bildnerisches Gestalten und des Ergänzungsfachs Geschichte haben ausgehend von den Kunstwerken recherchiert, Interviews geführt, kontextualisiert.
Vor Ort kann über QR-Codes auf die Inhalte (Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten) und die verlinkten Wikipediaseiten (Ergänzungsfach Geschichte) zugegriffen werden.
So soll Kunst aus ihrem jeweiligen Entstehungskontext heraus begreifbar werden, öffentlich sichtbarer sein und mehr Wertschätzung erfahren. Kunst ist keine Selbstverständlichkeit.
Das Projekt wurde gefördert durch die Gebert Rüf Stiftung.
Projektleitung: Lucia Schnüriger und Beat Hodler
Die Neue Kantonsschule Aarau ist…
eine Schule für lernfreudige junge Menschen. Wir begleiten interessierte, leistungswillige Jugendliche auf ihrem Weg zur Maturität, zur Fachmaturität oder zum Fachmittelschulausweis.
Unsere Schule bereitet sie vor auf das Studium an einer Universität bzw. an einer Fachhochschule oder auf eine Ausbildung an einer Höheren Fachschule.
Wir verstehen Schule als intellektuellen, sozialen und emotionalen Lern- und Lebensraum. Die Jugendlichen verbringen hier eine prägende Entwicklungsphase. Wir möchten sie als mündige, urteilsfähige Persönlichkeiten entlassen, die selbständig denken und verantwortungsvoll handeln.
Kreativ und kooperativ
Die Neue Kantonsschule ist ein weltoffener Ort, an dem man sich mit gesellschaftlich relevanten Themen differenziert auseinandersetzt. Ein hohes Niveau der Allgemeinbildung ist uns wichtig. Durch herausfordernde Aufgaben fördern wir kreatives, vernetztes Denken und Handeln. Im Unterricht, in Projektarbeiten oder Spezialwochen lernen die Schülerinnen und Schüler, gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Am Puls der Zeit
Unsere Schule blickt auf eine lange Geschichte zurück. Dies ist für uns keine Einladung zum Stillstand, sondern eine Verpflichtung, uns im Wandel der Zeit immer wieder neu zu erfinden. Den Zeichen der Gegenwart tragen wir Rechnung, indem wir digitale Mittel selbstverständlich, aber reflektiert nutzen. Im Lehrgang Informatik und Kommunikation (infcom.ch) besteht überdies die Möglichkeit, sich in die Informations- und Kommunikationstechnologien zu vertiefen, deren Chancen und Risiken auszuloten. Mit der zweisprachigen Matura (Immersion mit Englisch) stossen wir ein Fenster in die weite Welt auf. Zusätzlich bietet die Neue Kantonsschule auch das weltweit verbreitete International Baccalaureate (IB Diploma Programme) an.
Attraktives Angebot
Neben den neuen Lehrgängen und Methoden pflegen wir auch Bewährtes. Schülerinnen und Schüler der NKSA können aus dem vielfältigen Angebot einer modernen Mittelschule auswählen. Die persönlich gesetzten Schwerpunkte machen es möglich, neben den Grundlagenfächern eigene Stärken und Interessen zu vertiefen oder sich bereits auf das künftige Berufsfeld vorzubereiten. Besonders begabte Jugendliche unterstützen wir bei der Teilnahme an Wissenschaftsolympiaden oder bei «Schweizer Jugend forscht». Wir gehen aber auch auf Schwächen ein und sind bemüht, alle in ihren individuellen Möglichkeiten zu fördern.
Familiär und vertrauensvoll
Die Neue Kantonsschule Aarau liegt idyllisch im grünen Zelgli-Quartier, unweit von Bahnhof und Altstadt. Obwohl die Schule mit den Jahren stark gewachsen ist, haben wir eine familiäre Atmosphäre bewahrt. Vertrauen und Toleranz sind für uns die Basis für ein gutes Schulklima, in dem sich Lernende und Lehrende wohlfühlen. Theateraufführungen, Konzerte, Sportveranstaltungen und andere Anlässe setzen dem Schulalltag besondere Glanzlichter auf und tragen dazu bei, dass die NKSA für viele mehr ist als «nur eine Schule».