26. Februar 2025 | Blog

MINTerview

Begeistert von Mathematik oder Weltraumphysik: Beim ersten MINTerview erzählten Wissenschaftlerinnen von ihrem Werdegang. Eine Ermutigung besonders für junge Frauen, den eigenen Interessen zu folgen.

Anfang November fand an der NKSA das erste MINTerview statt. Diese Veranstaltung hat sich der Förderung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) verschrieben. Ziel ist es, insbesondere Schülerinnen für diese Bereiche zu begeistern und ihnen Vorbilder aus der Wissenschaft vorzustellen. Der Kanton Aargau unterstützt verschiedene Projekte mit dieser Zielsetzung.

Für das erste MINTerview waren zwei Wissenschaftlerinnen eingeladen. Beide sind ehemalige Schülerinnen der NKSA und haben sich in der Forschung etabliert. Aline Isenschmid studierte Mathematik an der ETH Zürich und hat dieses Jahr ihren Master abgeschlossen. Derzeit absolviert sie ein Praktikum bei der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra), wo sie sich mit dem Neutronenfluss in äusseren Teilen von Reaktoren beschäftigt. In ihrem Vortrag zitierte sie Albert Einstein: «Mathematik ist die Königin der Wissenschaft.» Sie betonte, wie essenziell Mathematik in allen Naturwissenschaften sei. Besonders spannend war ihr persönlicher Werdegang: Sie berichtete, dass sie durch die Berufsberatung zur Mathematik gefunden habe. Ihr bereits grosses Interesse an diesem Fach wurde bestärkt, da der Berufsberater eine Tätigkeit in diesem Fachbereich auch als zukunftssicher einschätzte.

Die zweite Rednerin war Jo Ann Egger, die nach ihrer Matura Physik an der Universität Bern studierte. Seit 2021 promoviert sie in der Forschungsgruppe «Space Research & Planetary Sciences» und befasst sich mit der Entdeckung von Exoplaneten. In ihrem Vortrag gab sie faszinierende Einblicke in ihre Arbeit in der Weltraumphysik, insbesondere in der Kometen- und Planetologie. Ihr Enthusiasmus für die Physik war deutlich spürbar und sie konnte das Publikum mit spannenden Fakten begeistern.

Beide Referentinnen gingen auch auf die Herausforderungen ein, die sie als Frauen in der Wissenschaft erlebt haben. Aline Isenschmid bekam im Studium oft zwei typische Reaktionen zu hören: «Du musst die einzige Frau hier sein» und «Das hätte ich nie machen können». Sie wollte mit ihrem Vortrag vor allem zeigen, dass es sich lohnt, den eigenen Interessen zu folgen, unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen.

23 Schülerinnen und Schüler nahmen an der Veranstaltung teil. Nach den Vorträgen gab es eine offene Fragerunde sowie einen Apéro, bei dem sich die Teilnehmenden mit den Referentinnen austauschen konnten. Ein wichtiger Tipp für alle, die sich für ein MINT-Studium interessieren: sich frühzeitig mit möglichen Studiengängen auseinandersetzen. Die Expertinnen empfahlen, die Vorlesungsverzeichnisse der Universitäten zu durchstöbern und an Besuchstagen teilzunehmen, um einen Eindruck vom Studienalltag zu gewinnen. Aline Isenschmid riet dazu, sich nicht von Noten abschrecken zu lassen: «Studiert einfach das, was euch interessiert, auch wenn ihr nicht immer die besten Noten habt. Wenn euch etwas fasziniert, dann macht es!»

Mit dem ersten MINTerview ist der Grundstein für eine vielversprechende Reihe gelegt, die hoffentlich auch in den kommenden Jahren Schülerinnen und Schüler inspiriert und motiviert, ihre Interessen im MINT-Bereich weiterzuverfolgen.

Text: Sara Pidro (F2c)

Fotos: Marion Ingold