16. Oktober 2025 | Einblicke

Von Schülerinnen entdeckt: Wildbienen

Fleissig, fleissig: Das ist kein Lehrerspruch, sondern beschreibt unsere Wildbienen im Totholz – heimliche Helfer mit grosser Wirkung!

Nicht nur auf der NKSA-Wiese summt es – auch in alten Holzstämmen, die auf den ersten Blick nutzlos wirken, leben faszinierende kleine Tiere: die Wildbienen (Abb. 1).

Wildbienen sind nahe Verwandte der Honigbiene. Spannend ist aber, dass sie alleine leben. In der Schweiz kommen über 600 Wildbienenarten vor. Die meisten von ihnen sind auf offenen Boden angewiesen, aber es gibt auch Arten, welche Hohlräume in Materialien nutzen, zum Beispiel Löcher im Holz oder Schneckenhäuser. Einige bohren sogar selber Niströhren ins Holz oder in Pflanzenstängel.

In die Röhren legen die Wildbienen ihre Brutzellen mit «Proviant» (Pollen und Nektar), der als Futter für die späteren Larven dient. Danach verschliessen sie die Kammern mit einer Wand aus Lehm, Pflanzenmaterial oder Harz. Die Larven entwickeln sich bald nach der Eiablage. Nach wenigen Tagen kommt es zur Verpuppung. Die Puppe bleibt den ganzen Winter in diesem Stadium. Im Frühling bis Frühsommer ist es dann so weit und die kleinen Jungbienen schlüpfen. Beeindruckend, dass dieses Tier den grössten Teil seines Lebens nicht als fliegende Biene verbringt, sondern als Larve!

Auch wenn wir uns dieser Tatsache gar nicht so bewusst sind: Wildbienen sind für unser Leben von grosser Bedeutung. Sie bestäuben zusammen mit anderen Insekten die Blüten unserer Obstbäume. Das bedeutet, sie übertragen die Pollen des männlichen Geschlechtsorgans einer Blüte auf das weibliche Geschlechtsorgan einer Blüte. So kann später eine Frucht entstehen.

Leider finden Wildbienen immer weniger geeignete Nistplätze. Alte Bäume werden oft zu schnell entfernt, Totholz wird «aufgeräumt». Nicht so an der NKSA: Eine ausgediente Bank wurde kurzerhand zum Weiher transportiert und hochkant hingestellt. Sie bietet nun Lebensraum für Wildbienen und andere Organismen (Abb. 2).

Weiter findet man auf dem Schulgelände sogenannte Benjeshecken (gestapeltes Totholz) – zum Beispiel neben der Eingangstür, die ins Schulverwaltungsareal führt (Abb. 3).

Es ist toll zu sehen, dass Artenvielfalt an der NKSA gefördert wird. Ausserhalb der Schulzeit kann man die fleissigen Tierchen bei ihrer Arbeit beobachten.

Text und Bilder: Jana Fiechter, G2023G