Schwerpunktfachwoche PPP in München
Was bedeutet Identität? Und welche Rolle spielt dabei die Erinnerung? Schülerinnen und Schüler des Schwerpunktfachs PPP haben sich in München auf Spurensuche begeben.
Willkommen in einer Welt, in der Fragen wichtiger sind als Antworten, und Identität eine Reise ist, die nie endet! Die Schülerinnen und Schüler des Schwerpunktfachs Philosophie, Pädagogik, Psychologie (PPP) beschäftigten sich in München mit Gedächtnis und Identität. Wir erlebten eine intensive Woche mit Veranstaltungen, Gesprächsrunden und Museumsbesuchen zum Thema.
Wer schon einmal unsicher war, ob sie wirklich noch dieselbe ist wie das fünfjährige Kleinkind auf dem Familienfoto, weiss, dass Identität nicht einfach gegeben ist. Vielleicht sucht man angestrengt sein Bewusstsein nach aussagekräftigen Erinnerungen ab, welche die quälende Frage beantworten: Bin das wirklich ich? Habe ich das wirklich erlebt? Habe ich nur geträumt? Die Erinnerung spielt eine wichtige Rolle für das Gefühl der Identität über Zeit hinweg, aber auch bei der Frage, wer man eigentlich sei, was die Identität ausmache.
Philosophische Theorieansätze bieten Orientierung. Die Neuropsychologie kann Auskunft darüber geben, auf welche Weise welche Erinnerungen dem Bewusstsein zugänglich sind. Gedächtnis ist leider kein innerer Film, den man nach Belieben zurückspulen kann: Vieles geht verloren oder wird ersetzt, mit Hilfe von Mechanismen, die das Ich nicht im Griff hat.
Die Frage nach Erinnerung und Identität stellt sich auch im Kollektiv: Wie können prägende Ereignisse einer Gemeinschaft in Erinnerung bleiben? Welche Erinnerungen gehören zur gemeinsamen Identität? Diesen komplexen Fragen gingen wir an wichtigen Erinnerungsorten nach: in der KZ-Gedenkstätte Dachau und beim Erinnerungsort für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972. Eindrücklich steht die zuletzt genannte Erinnerungsstätte im Münchner Olympiapark. Sie nennt sich Einschnitt – als solche ist sie auch in der Parklandschaft erkennbar: ein Einschnitt in der Landschaft – eine offene Wunde, eine transformative Erfahrung für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Fragen nach Identität sind notwendig unabgeschlossen und bieten Stoff für die weitere Reflexion. Klar ist, dass wir mit vielen prägenden Erinnerungen zurückgekehrt sind.
Text: Fabienne Föry