Ausstellung des Schwerpunktfachs BiG
Wer ist schon perfekt? Ist das Perfekte automatisch auch das Schöne? Wann kippt Perfektion ins Zerstörerische? Die Ausstellung «Perfekt» zeigte unterschiedliche künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Thema.
Unter dem Motto «Perfekt» präsentierten Schülerinnen und Schüler der AKSA und der NKSA ihre Abschlussarbeiten aus dem Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten. Im Aarauer Stadtmuseum war Anfang März eine Ausstellung ihrer Werke zu sehen.
Das Thema «Perfektion» beschäftigt viele Menschen in der heutigen Zeit. Jeder interpretiert es dabei etwas anders. Ich war sehr beeindruckt, wie die jungen Künstlerinnen und Künstler das Thema umsetzten. Die Werke sind sehr eindrücklich und regen häufig zum Nachdenken an.
Das Werk «Apnea» symbolisiert zum Beispiel den Drang der Gesellschaft nach Perfektion durch ein erstickendes Tuch, das zugleich Schönheit und Zerstörung verkörpert.
Ein anderes Werk, «Quadrofonie», stellt gängige Vorstellungen von Perfektion infrage, indem es das starre Quadrat des Künstlers Malewitsch in eine lebendige Form verwandelt. Untermalt mit Musik wird das Kunstwerk, das die pure Perfektion darstellen soll, zu einer neuen Interpretation erweckt, welche die Strenge der vorherigen Auffassung hinter sich lässt.
Erscheint uns nicht manchmal auch die eigene Kindheit im Rückblick perfekt? Das Werk «Sjecaš li se još» lädt die Betrachtenden ein, beim Rückblick auf die Kindheit eine Veränderung der Perspektive zu erleben. Ein Miniwohnzimmer mit einem Fernseher ermöglicht es, Videoaufnahmen von Kindheitsorten des Künstlers anzuschauen, begleitet von passenden Geräuschen, um die sich verändernde Wahrnehmung zu vermitteln.
Die Ausstellung ging immer wieder über blosse ästhetische Erwägungen hinaus und warf ein Licht auf gesellschaftliche, soziale und politische Probleme. Sie regte zum Hinterfragen an und eröffnete neue Perspektiven, die sowohl provokativ als auch inspirierend sind.
Text: Pauline Läritz (G3E)




